Dienstag, 26. September 2017

Maschinen- und Anlagenbauer rüsten sich für die Zukunft

Der Verband VDMA sorgt unter anderem dafür, dass seine rund 3.200 Mitgliedsunternehmen mit Techniken und Methoden versorgt werden, um die Anforderungen der Digitalisierung zu meistern. Am 20. September 2017 fand im großen Saal der Verbandszentrale in Frankfurt eine Mitgliederveranstaltung mit dem Titel „Aus- und Weiterbildung erfolgreich gestalten“ statt. VDMA-Organisator Thomas Riegler antwortete mir auf die Frage hin, weshalb er dieses Thema in den Vordergrund stellt: „Weil Aus- und Weiterbildung in Kombination mit Service eine Schlüsselrolle für die Zukunft unserer Mitgliedsbetriebe darstellt.“ Was für eine Aussage! Meine Aufgabe bestand in dieser Veranstaltung darin, die Arbeitsklammer um die Einzelbereiche Kompetenzmodell, Interne Schulung, Kunden- und Partnerschulung und Service 4.0 zu fassen.


Gemäß meiner zurückhaltenden Art habe ich in meinem Beitrag zunächst die steile Aussage postuliert, dass man durch die Optimierung und Konsolidierung der Seminarprogramme 30% der Gesamtkosten einsparen und gleichzeitig die Ertragssituation im Servicebereich nachhaltig verbessern kann.
Den Anlagenbauern geht es so gut, dass eigentlich keine Zeit für zukunftssnötige Veränderungsprozesse besteht. Obwohl so mancher Kongressteilnehmer die Gefahr durchaus erkennt: Wenn sich ein Drittanbieter sich -mit den ML Werkzeugen ausgerüstet- zwischen den Hersteller und den Endkunden platziert, geht das wichtige Servicegeschäft mehr und mehr flöten. Erst bei den einfacheren Wartungsarbeiten, nach kurzer Zeit in die komplexesten Serviceeinsätze. Die Optimierung muss organisatorisch, systemisch und methodisch herbeigeführt werden. Organisatorisch ist in vielen Betrieben interne Aus- und Weiterbildung, Schulungen für Partner und Kunden und Servicemanagement in zwei- bis drei unterschiedlichen Abteilungen beheimatet. Systemisch gibt es in den Unternehmen eine Vielzahl von Schnittstellen zwischen Lernmanagement, Talentverwaltung, Wissensmanagement und Servicemanagement. Methodisch ist die Sachlage historisch gewachsen. Viele Präsenzschulungen, konventionelle Dokumentation,  fehlendes Kompetenzmanagement. Es ist für mich immer ein wenig schmerzhaft, diese Dinge beim Namen zu nennen, denn ich weiß natürlich, wie sehr einzelne Personen ihre bestehende Rolle lieben und wie lange es gedauert hat, bis sie diese erreicht hatten. Die gute Nachricht: Wir brauchen die Erfahrung dieser Menschen dringender denn je. Und es muss uns gelingen diese zu teilen.
Der erfahrene Servicetechniker ist ein seltenes Gut. Umso wichtiger ist es, diese Erfahrungen für die künftigen Mitarbeiter übertragbar zu archivieren. Mit dem ML Learning Space ist dies auf vielfältige Arten möglich, beispielsweise durch 3D Brillen Anleitung mit haptischer Rückmeldung. Wie kann man den Optimierungsprozess einleiten? In unserem Fall heißt die Antwort: „Im Anfang war die Systemlösung“.  Die ersten Erfahrungen mit dem ML Learning Space zeigen, wie super einfach alle Arten von Schulungs- und Bildungsmaßnahmen auf einer Oberfläche zu managen sind. Im zweiten Schritt  werden alle Seminarkataloge auf Optimierungspotential hin analysiert. Mit dem ML Learning Atlas gelingt auch das in kurzer Zeit. Daran anschließend beginnt die Konvertierung der Lerneinheiten hin zu zukunftsfähigen und lernpsychologisch wertvollen Formaten. Parallel dazu empfiehlt sich die IETD -die interaktive technische Dokumentation- als Projekt aufzusetzen, um Anlagen und Anlagenteile digital zu erfassen. Diese Informationen fließen in Lerninhalte und in das Wissensmanagement ein. Schon wird klar, wie die Integration der Komponenten zu einen zukunftsfähigen Lern- und Service Business abgeschlossen wird. Nämlich genau dann, wenn das Unternehmen zu einer „lernenden Organisation“ geworden ist. 

Thomas Riegler hat also Recht. Hinter dem Thema „Aus- und Weiterbildung erfolgreich gestalten“ verbirgt sich die Zukunft der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer.

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