Die Ahrtal-Geier



 Die Ahrtal-Geier

Die Dysfunktionalität des Politik-NGO Duetts in der Praxis



Die Ahrtalflut im Juli 2021 war eine schwere Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz. Die Ahr stieg rasant an, überflutete Orte und zerstörte viele Häuser, Brücken und Infrastruktur. Über 130 Menschen starben, Tausende von Häusern  Verkehrswege, Leitungen und Infrastruktur wurden zerstört. Viele der Flutopfer wurden aber zusätzlich zu Bürokratieopfern und zu Willkür-Opfern von Hilfsorganisationen und anderen, die ihre Macht mit unserem privaten Spendengeld ausbauen.


Wie viel Spenden- und Steuergeld ist im Spiel?


Für die Flutkatastrophe im Ahrtal und den angrenzenden Gebieten wurden seit dem Sommer 2021 insgesamt mehr als 671 Millionen Euro an privaten Spenden gesammelt. 92 Mio€ sind noch gar nicht verplant.  Die übrigen Millionen sind insbesondere im Bereich sozialer und psychologischer Betreuung -ohne Details zu nennen- verplant und  leider nicht für private Reparaturen, doch daran verdienen die Hilfs-NGO´s ja schließlich auch nichts. Bei den großen Hilfsorganisationen liegen die Verwaltungskosten für die Ahrtal-Fluthilfe bei etwa 10 % , sodass derzeit nur 511 von 671 Mio€ zu verteilen sind.


Die Politik hat 15 Mrd versprochen. Davon wurden 3,1 Mrd. bewilligt und davon erst 2,2 Mio ausgezahlt (6/2025) . Die Höhe von deren Verwaltungsanteil-Burnrate -spricht Verwaltungskosten incl. PR -  wird nicht veröffentlicht.




Die Betroffenen sind Willkür-Opfer der Ideologie


Der sogenannte Masterplan umfasst die Bereiche:

  • Hochwasserschutz und Naturschutz

  • Wiederbelebung und Gestaltung der Freiräume

  • Klima-orientierte Stadtentwicklung

  • Überörtliche Maßnahmen

  • Nachhaltigkeit und Modellregion


Das ausführende “Büro Atelier LOIDL” kommt aus Berlin. Anstatt sich die Auftraggeber Gedanken über physikalischen Hochwasserschutz machen und vor allem über einen Masterplan wie etwa: “Sichere und attraktive Gebäude im Rahmen eines Ahrtal-Gesamtkonzeptes”  in einem Wettbewerb auszurufen, verlieren sich sämtliche Massnahmen in den ideologischen Verstrickungen von Kommunalpolitik und NGO-Funktionären. Eine herausragende Rolle spielt hier die ADD ( Aufsichts- und Dienstleistungs Direktion). Sie hat quasi so etwas wie ein “Gewaltmonopol”, das über sämtliche Massnahmen incl. über die von NGO´s nach Gutsherrenart entscheiden darf. Seit 2011 liegt die Präsidentschaft der ADD in den Händen von SPD- Apparatschiks.


Versicherungen, Online-Anträge, juristische Verfahren, Amtsschimmel


Die offensichtlichsten Einzel-Opfer sind ältere Eigenheimbesitzer, welchen die Kraft und Hilfe fehlt, um die Riesen-Herausforderungen eines Neubaus oder komplexer Reparaturen zu stemmen. Das Gesamtopfer ist das gesamte Ahrtal. Es entsteht wieder ein Flickenteppich von Einzelmaßnahmen und -entscheidungen. Das politische Versagen lähmt nicht nur den jetzigen Wiederaufbau, sondern hat die Chance für einen echten Neubeginn des Ahrtals verspielt.


Wie schön hätte es werden können!


Anstatt zerstörte Gebäude erneut an hochwassergefährdeten Standorten wieder aufzubauen, wäre ein kreatives Masterprojekt “Neues Ahrtal” mit stark gelockerten und vereinfachten Baugestaltungsvorschriften wünschenswert.


Wirklich zukunftsfähig  wäre eine Dimension mit dem klaren Anspruch als ein echter Leuchtturm Europas für die infrastrukturelle Gestaltung von engen Flusstälern. Beispiele wären Parkplätze an den Talrändern, selbstfahrende ÖPNVs, Vorbereitung Lufttaxis,  entlastende Schwerlastverkehrskonzepte, spektakuläre und zukunftsweisende Architekturen, Aussichtsbrücken und Plateaus und Aufzügen in die Weinberge. Die Ahr steht dabei immer als Themenanker im Zentrum. MIt Live-Pegelstand, Lebewesen-Monitor, als Aussichtsziel als einzigartiges Phänomen. Das Ahrtal bietet sich für eine Vielzahl international interessanter Forschungsprojekte an. Von der Tourismusentwicklung über geografische Flusstal Evolution, soziologische Auswirkungen, die Veränderung der Weinwirtschaft, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Vergabe der Aufträge an regionale, mittelständische Unternehmen würde die Wirtschaftskraft der Region zusätzlich verstärken. Auch die vorausschauende Planung einer positiven Integration von Immigranten hätte eine Bereicherung werden können. Geld für all dies wäre genug da gewesen.


Was bleibt, ist bitter


Die kleinteilige Bürokratie bei der Entstehung (!) und der Reparatur des Ahrtalkatastrophe stehen symptomatisch für den planwirtschaftlich gesteuerten Rückschritt Deutschlands. Es ist kein Platz für auch nur einen Funken freier Marktwirtschaft. Stattdessen wurde und wird unglaublich viel Energie und Geld in die Steuerungs- und Genehmigungshoheit investiert. Das bringt dem Ahrtal und seinen Bewohnern gar nichts. Es ist eine Frechheit, Bürger und Kommunen zu untertänigen Bittstellern zu degradieren, anstatt ihnen Freiheit zur Selbsthilfe zu lassen. Nach der publikumswirksamen Schlachtung der zwei  Bauernopfer wurde die Aufarbeitung gestoppt, ohnehin ohne Mitwirkung der wirklich Betroffenen. Herausgekommen sind schmutzige Hinterzimmerdeals, um das boshafte Agieren der Funktionäre zu vertuschen, die selbstredend ihre Eigeninteresse klar vor das Wohlergehen des Ahrtals stellen. Wie sagte einst der Vorreiter der Sozialisten: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Was Brecht einst auf die Kapitalisten gemünzt hat, passt heute nur noch auf Kriegstreiber und Neo-Sozialisten.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

EINLEITUNG: Libertarismus in der Organisationsentwicklung von Götz R. Piwinger

Dynamisches Inhaltsverzeichnis Libertarismus in der Organisationsentwicklung

Kapitel 1: Was ist Libertarismus?